Dienstag, 21. September 2010

Tag 7-11 - Yakushima

Wir sind jetzt wieder in Tokyo und ich werde mein bestes geben, in den verbleibenden drei Tagen die Ereignisse der vergangenen zwei Wochen hier zum Besten zu geben.

Was ich zum 7.9. vergessen habe zu schreiben:
Es war der Tag an dem wir nach Yakushima aufgebrochen sind! Wir sind mit dem Flugzeug nach Kagoshima und von dort mit einem Traflächenboot auf die kleine Insel... Auf dem Weg zum Flughafen Haneda habe ich das erste mal den Fuji gesehen. Es war noch recht früh und deshalb vermutlich auch noch nicht so versmogt!
Auf Yakushima angekommen haben wir etwas Gepäck in der Jugendherberge gelassen, in der wir nach unserer Wanderung ankommen sollten, und sind weiter nach Anbô gefahren, unserem Ausgangspunkt für den nächsten Tag (ich sitze wieder an meinem Rechner und somit gibt's auch wieder Umlaute :-D). Dort haben wir nicht nur unsere Wanderung eingetragen, sondern uns auch keitai toire (携帯トイレ mobile Toiletten) besorgt. Weil da nicht wenige Menschen regelmäßig raufklettern, soll man in diese Dinger machen und sein Zeug dann wieder mit runter nehmen. Es gibt dann extra so Vorrichtungen, wo man die einspannen kann. Das ist wie auf 'nem Richtigen Klo... abgefahren die Japaner. Leider habe ich es versäumt ein Foto zu machen!
Am ersten Tag ging es mit 9 Uhr morgens noch relativ spt los. Wir haben einen Bus ins sogenannte Yakusugi-Land (also Yakushimazedern-Land) genommen um dort einen ersten Eindruck von der Insel zu bekommen. Bereits in diesem Gebiet mit wirklich sehr gut ausgebauten Wegen mussten wir feststellen, dass die Zeitangaben in unseren Wanderkarten alles andere als Großzügig waren!
Vom Yakusugi-Land ging es dann weiter zum eigentlichen Wanderweg, der uns zur ersten Hütte für die Nach bringen sollte.
Das hat er auch gemacht, allerdings eben nicht wirklich in der selben Zeit wie in den Karten angegeben. Na wir haben sie vor dem Dunkelwerden erreicht und waren auch nicht alleine dort.
Zu den Hütten muss man sagen, sie sind unbemannt und haben weder Wasser noch Strom, sie bieten 'lediglich' Platz zum Ausbreiten einer Isomatte und eines Schlafsacks. Die sind auf den Wanderstrecken in Japan sehr gut verteilt und sorgen dafür, dass man kein Zet mitnehmen muss; superpraktisch das!

Am nächsten morgen ging es dann so kurz vor 6 los, den höchsten Berg der Insel zu besteigen (vor 6 war es einfach noch zu dunkel, da der Wald doch recht dich war). Wir sind an einigen, landschaftlich doch sehr interessanten Stellen vorbei gekommen und hatten soweit auch Glück mit dem Wetter. Nur kurz vor dem eigentlich Ziel fing es dann für etwa 10 Minuten richtig heftig an zu regnen. Wir hatten aber ja gute Regenausrüstung vorbei, das war also kein Problem. Schade war allerdings, dass man ab der Hälfte der Strecke nichts mehr sehen konnte, weil es so neblig war :-(. Später haben wir dann mitbekommen, dass es am späten Vormittag im Grunde immer diesig wird. Hängt wohl mit dem wärmer werden und der aufsteigenden Luftfeuchtigkeit zusammen. Schade!
Aber auch da sind interessante Fotos entstanden...
An sich war die Tour soweit OK, aber kurz vorm Gipfel wurde es dann doch recht steil und es hingen oftmals Seile zur Unterstützung bereit, ohne die es auch unmöglich gewesen wäre. Außerdem bin ich kurioser Weise bergauf viel schneller als bergab. Den Abhang permanent vor Augen bin ich dann wohl doch ein Schisser und laufe mindestens dreimal so vorsichtig, wie üblich.
Und auch am zweiten Tag haben wir es nicht ein einziges Mal geschafft, in der Zeit zu sein!
Ein Japanerpärchen hat alle höheren Gipfel rechts und links der Strecke mitgenommen und kam nur unwesentlich später an. Und unterwegs haben wir einen Kalifornier getroffen, der in der selben Zeit einmal um die Insel gerannt (!) ist -_-!

Der nächste und letzte Morgen fing mit einem recht dürftigen Frühstück an, denn wir waren diesmal etwas unvorsichtig und unsere Essenstüte wurde von Mäusen heimgesucht. Auf dem letzten Stück kamen wir nochmal an einigen sehr eindrucksvollen Zedern vorbei. Außerdem führte der letzte Teilabschnitt durch den sogenannten "Prinzesson Mononoke Wald". Ich hoffe der Film ist jedem ein Begriff, denn der Name trifft es mehr als nur genau! Ein sehr dicht bewachsener Wald, überall Moos und weitestgehend unberührt (mal abgesehen von den hunderttausend Japanern, die uns bereits um 8 Uhr am morgen entgegen kamen!).
Wir dachten ja, dann kann es soooo weit nicht sein, aber Pustekuchen! Für den letzten Tag haben wir nochmal 10 Stunden gebraucht. Natürlich waren wir nach drei Tagen schon ziemlich erschöpft und waren demnach deutlich langsamer, aber wir sind sicherlich nicht so sehr gekrochen, dass andere diese Strecke in einem Bruchteil der Zeit schaffen. Wie bereits beschrieben, ist es vor 6 Uhr einfach noch zu dunkel um loszugehen, dennoch kamen uns schon nach zwei Stunden die ersten Leute entgegen. Es gab da keine Hütten, die müssen also unten im Dorf geschlafen haben! Es ist und bleibt ein Rätsel! Vielleicht fuhren auf den Schienen, auf die wir irgendwann gestoßen sind, doch noch Züge und nur uns wurde das verschwiegen! Sehr mysteriös das alles.

Naja, es waren auf jeden Fall sehr schöne aber auch anstrengende Tage und nachdem wir im Hostel Duschen und anschließend etwas gegessen haben, haben wir es auch eher ruhig angehen lassen. Zumindest solange bis die ganzen Japaner in userer Unterkunft gemeinsam Essen gemacht haben und wir uns (bzw. ich mich) dazugesetzt haben.
Am 11.09. sind wir dann am Morgen Richtung Beppu/Nordkyûshû aufgebrochen. Der Ort ist bekannt für seine heißen Quellen, es war also Entspannung geplant...

Zu den Bildern
Achtung, nicht wenige diesmal!

Dienstag, 14. September 2010

Tag 4 bis 7 – Yamadera/Sendai/Tokyo

Erstmal vorweg:
Ich wollte eigentlich Kartenmaterial liefern, aber da ich hier von Hostel-PCs aus schreibe und die unglaublich langsam sind, kann ich dies leider nicht tun. Sehr schade eigentlich, denn es waere sicherlich interessant gewesen … (achja, und auch Umlaute reinkopieren ist grad nicht drin, zu umstaendlich!)

Also am 4.9. (4. Tag) habe ich mir den Tempel in Yamadera (zu Dt. “Bergtempel”) vorgenommen. Das war auch der Grund, warum ich ueberhaupt nach Yamagata gefahren bin.
Ich bin also mit der fast ersten Bahn am Morgen die drei Stationen zum Tempel gefahren und er hat alle meine Erwartungen erfuellt, wenn nicht sogar uebertroffen.
Er ist halt komplett in einen Berg gebaut und um zu den Haupthallen zu kommen, muss man ich glaube insegsamt 8.000 Stufen hoch steigen oder so. Entsprechend hat man von oben natuerlich auch eine schoene Aussicht!
Da ich schon um kurz nach acht dort war, hat sich auch der Touristenstrom in Grenzen gehalten. Mit mir kamen etwa zwei Reisegruppen an, die aber schon wieder auf dem Weg nach unten waren, als ich noch auf halben Weg hing.
Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich so furchtbar langsam waere; nein, die rennen halt einfach nur rauf, ohne nach rechts und links zu schauen!
Oben hab ich dann noch eine Freundin aus meiner Zeit an der Uni Hamburg getroffen. Klingt jetzt nach `nem riesen Zufall, aber wir waren so halb verabredet. Zwar erst in Sendai, aber so sind wir danach eben gemeinsam weiter gefahren.
Eine Sache noch aus Yamadera:
Der japanische Haikudichter Basho muss da ziemlich aktiv gewesen sein, immerhin hat er ein eigenes Museum. Auf dem Weg dorthin geht man eine Treppe hoch, deren Stufen in 5-7-5-7-7-Gruppen angeordnet sind (die klassische Silbenform eines solchen japanischen Gedichts)…

In Sendai haben wir nicht viel gemacht, schon allein, weil ich die erste Bahn um 5 Uhr nochwas nehmen musste, um um 14 Uhr in Narita zu sein. Wir sind auf die Burgruinen hoch und haben die Nachtansicht genossen.
Es war uebrigens meine erste Nacht in einem Ryokan, einer japanischen Unterkunft.

Am naechsten Tag (5.9.) sind wir viel zu frueh raus und in die Bahn und ab nach Narita um Philipp einzusammeln. Wir haben die beiden Tage in Tokyo nichts nennenswertes gemacht, mal abgesehen von dem MadCaddies Konzert in Shibuya gleich am ersten Abend. Sehr geil, das Publikum irgendwie ganz anders als in Sapporo…
Ausserdem habe ich versucht einen Ersatzakku fuer meinen Fotoapparat zu bekommen. Der ist nun doch schon etwas betagt und gibt nach einem Tag mit vielen Bildern und Videos bereits auf :-(… Leider habe ich eine Samsung und die scheinen die Japaner nicht zu moegen. Also keinen Ersatzakku auch nach 4h Suche nicht!
Ich kann aber verraten, dass er auf Yakushima trotzdem fleissig durchgehalten hat.
Davon dann aber ein andermal, denn jetzt muss erstmal die naechste Wanderung geplant werden…
Bis in fruehestens drei Tagen!
(So wir eine Unterkunft in Kochi finden)

Zu den Bildern

Samstag, 11. September 2010

Präambel

Lang ist's her und bald ist's auch schon vorbei!
Die Prüfungen sind geschrieben und ich denke doch erfolgreich überstanden und ich bin wieder auf Tour. Da wir das letzte Mal alle großen Städte weitestgehend abgeklappert haben, geht es diesmal in entlegenere Orte und in die Natur!
Das ist der Plan:
Mit dem Seishun 18 Kippu, einer Ferienfahrkarte für die unbegrenzte Nutzung der Regionalbahnen (普通列車) an 5 Tagen, nach Tôkyô, dort Philipp treffen und zusammen runter nach Yakushima zum Wandern, weiter nach Beppu zum Erholen, übersetzen nach Matsuyama/Shikoku, nochmal wandern, nach Kôchi und von dort zurück nach Tôkyô, von wo es dann auf getrennten Wegen nach Deutschland zurück geht!
So!
Weil das sonst wieder nix wird mit dem Blog hier, habe ich beschlossen sofort zu schreiben, wenn mal Pause ist (hatten wir auf dem letzten trip eher weniger!). Fotos werde ich diesmal extern hochladen und in Form einer Galerie nach jedem Eintrag verlinken. Hat den Vorteil, dass ich nicht stundenlang rumeditieren muss, mehr Fotos hochladen kann und außerdem der Lesefluss nicht so zerrissen wird!
Also dann leg ich mal los:

Tag 1/2 - Sapporo -> Hakodate / Hakodate

Natürlich hab ich mit dem Packen mal wieder bis zur letzten Minute gewartet und natürlich war das wie immer nicht das sinnvollste! Ich habe die gesamte Nacht nicht geschlafen und bin dann am frühen Morgen mit viel zu viel Gepäck aufgebrochen. Ich habe es gerade mal bis zum Zentrum für Austauschstudenten geschafft, wo ich noch eine Unterschrift ableisten musste, und dann beschlossen, dass ich noch ein viertes Paket nach Deutschland schicken muss. Es war einfach viel zu schwer!!!
Knapp 10 Kilo und 80€ leichter bin ich um 10:16 mit dem Ziel Aomori in die Bahn eingestiegen. Leider musste ich schon wieder feststellen, dass es garnicht so einfach ist, von Hokkaido wegzukommen. Man muss irgendwann zwangsläufig in den teuren Schnellzug umsteigen, der zwischen Hakodate und Aomori mal eben 5.000¥ (50€) kostet. Der erste, den ich hätte erwischen können, wäre gegen 22:30 Uhr in Aomori angekommen. Das war für die Jugendherberge, in der ich mich einquartieren wollte, irgendwie zu spät und ich habe kurzerhand beschlossen die Nacht und den darauf folgenden Tag in Hakodate zu bleiben.
Eine gute Entscheidung wie sich rausstellte. Ich bin in einem nicht ganz billigen Hotel direkt am Bahnhof untergekommen und habe mich gleich wieder auf die Socken zur berühmten Nachtansicht gemacht. Sie war wirklich sehr schön!
Auch sonst lohnt sich ein Besuch in Hakodate. Wer schön länger in Japan ist, bzw. dort schon einige Kleinstädte besucht hat, wird wissen, dass es außer den Sehenswürdigkeiten meist sonst nichts zu sehen gibt. Die Städte sind alle gleich grau und fad und langweilig und selbst von Nord bis Süd kann man nichtmal wirklich Unterschiede in der Architektur ausfindig machen (naja, Hokkaido hat fast keine alten Bauten).
In Hakodate ist das anders, da macht auch das Spazierengehen Spaß! Hakodate war einer der ertsen Häfen, die für den internationalen Handel geöffnet wurden und entsprechend gibt es große Einflüsse auf die Architektur. Ich habe viele Häuser gesehen, die ein Stockwerk im westlichen und eines im japanischen Stil hatten.
Also Hakodate, auf jeden Fall hinfahren, wenn es die Zeit erlaubt (soll auch einen der ältesten Onsen haben)!
Mein Aufenthalt dort hatte auch noch einen anderen Vorteil. Ich habe nochmal das Internet nach Fähren durchforstet und tatsächlich eine gefunden, die auch über Nacht fuhr. Mit 1.350¥ (Studenten) habe ich gleich 5x gespart. Nicht nur den teuren Schnellzug, sondern auch noch eine weitere Übernachtung!
Die Überfahrt dauert allerdings nur 4h und was man da an Schlaf bekommt ist dann naürlich nicht ausreichend um am nächsten Tag voll fit wandern zu gehen oder so!
Aber das hatte ich ja eh nicht vor. Bei mir soll's gleich weiter nach Yamagata gehen.

Als ich aus Sapporo weg bin, war ich nur froh, dass es endlich wieder auf tour geht. Aber zu wissen, dass ich Hokkaido verlassen muss, hat mir schon mehr weh getan :-(. Ob es nun daran liegt, dass ich ausgeschlafener war und mir meiner Situation bewusster, oder ob ich mich einfach tatsächlich mehr mit Hokkaido im allgemeinen als mit Sapporo im Speziellen identifizieren kann weiß ich nicht!
Für mich spielt es keine Rolle, aber mit dem Verlassen der Insel, ist für mich mein Austauschjahr gefühlt vorbei.
Schön war's!

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Tag 3 - Aomori -> Yamagata

Und schön wird's werden!
3:20 am Fährhafen von Aomori und von dort 25 Minuten zum JR Bahnhof.
25 Minuten? HA! Ich hab bestimmt 'ne Stunde gebraucht. Ich musste aber auch immer wieder Pause machen, weil das Gepäck einfach zuuuu schwer ist. Ich bin froh, wenn ich endlich in Tokyo bin und einen Großteil da lassen kann! Warum ich nicht noch mehr Zeug vorgeschickt habe? Ganz einfach, ich hab Geschenke für die liebsten dabei. Das heißt entweder ein Vermögen in die Post stecken, oder aber das Paket ankommen lassen, nachdem ich schon wieder in München bin. Das find' ich aber doof. Ich übergebe Geschenke lieber persönlich!
Na egal, ich werd' bestimmt noch das ein oder andere Mal über mein Gepäck meckern - selber Schuld!

Ich bin mit der ersten Bahn Richtung Süden aufgebrochen (6:12). Weil ich natürlich noch unbedingt eine lokale Spezialität kaufen musste (und die Geschäfte "erst" um 6 auf machen), hätte ich beinahe die Bahn verpasst. Na das wär was geworden ey ... Aber ist ja nochmal gut gegangen!
Keine 2 Meter aus der Stadt raus, merkt man gleich, dass das jetzt zum "richtigen" Japan gehört. Irgendwie sieht das alles viel Japanischer aus. Ich nehme an es ist das vermehrte Auftreten von traditionelleren Häusern und Reisfeldern.
Tohoku ist unglaublich schön und es tut mir in der Seele weh, nicht mehr Zeit dafür zu haben. Wer die Ghibli-Filme kennt, kann sich einen Eindruck davon machen! Besonders die Strecke zwischen Akita und Shinjou (新庄) ist unglaublich malerisch. Ich glaube aber kaum, dass das bei meinen Bildern rüber kommt. Die Züge sind jetzt relativ voll und Fotos aus dem Fenster schießen wird entsprechend schwieriger!
Da hilft nur selber hinfahren :-D!!!

In Yamagata selber habe ich nicht mehr viel gemacht. Ich bin nach meiner Ankunft in der Unterkunft, die ich übrigens nur empfehlen kann (!), nur noch ein wenig spazieren gegangen und bin ansonsten zum gemeinsamen Abendessen zurück und hab mich noch die halbe Nacht mit den Leuten dort, das heißt dem Besitzer und zwei weiteren Gästen, unterhalten. Also nichts mit früh ins Bett...

Zu den Bildern

Samstag, 20. Februar 2010

Fisch in Fukuoka

So, der zweite Tag der Reise und ich melde mich schon. Hätte ich jetzt auch nicht gedacht, aber das war einfach zuuu herrlich (oder auch nicht)!

Erst einmal, warum bin ich schon in Fukuoka? Ich bin gestern früh nach Tokyo geflogen um meinen Freund einzusammeln und dann sind wir heute gleich weiter in den Süden. Der Plan ist, dass wir bis zum 2.3. nach Kansai (Region Kyoto-Osaka-Kobe) reisen, dann von dort nach Sapporo (ich muss da nämlich eine Unterschrift für mein Stipendium leisten) und dann geht's noch mal für 5 Tage nach Tokyo, bevor mein Freund wieder abreist... Ich werde Kartenmaterial nachreichen, sobald ich wieder in Sapporo bin. Solange müsst Ihr leider selber nach den Städten suchen!

Na jedenfalls sind wir heute (mit reichlich Verspätung) in Fukuoka angekommen und haben uns am Abend mal zu einem ersten Spaziergang aufgemacht. Wir haben vom Hostel eine Karte bekommen und da war auch eine Empfehlung für ein Restaurant drauf, also dachten wir, schauen wir mal vorbei. Da es ein Fischrestaurant war (mein Freund mag keinen Fisch) haben wir eine Weile davor gestanden und geschaut, ob es auch etwas anderes gibt und als wir schon am Gehen waren hat uns der Küchenchef energisch reingewunken! Wir sind also doch rein, haben uns hingesetzt und da kam auch schon das erste Essen und wir wurden gefragt, was wir trinken wollen und so. Er hat uns dann pauschal erst einmal Bier gegeben (sehen wir so deutsch aus?).
Als er das nächste Mal kam hat er dann schon wieder Essen mitgebracht, eine riesige Sashimi-Platte (roher Fisch). Die hatte ich dann natürlich ganz für mich alleine (JUHU). Wir haben fleißig bestellt und nachdem wir unser Essen hatten und gerade anfangen wollten, kam der Typ schon wieder und stellte uns eine Schüssel mit einem weißen Handtuch drin hin. Das hat er dann auch hochgehoben und es war eine Riesengarnele drin. Er hat das Tuch nur ganz kurz angehoben und ich dachte noch so als er gerade weg ging: "Das Ding hat sich jetzt grad nicht wirklich bewegt...". Der Küchenchef muss unser Gesicht gesehen haben, denn prompt kam der Typ wieder und hat das Handtuch nochmal hochgehoben um uns zu zeigen, wie man das Ding isst. JA, ohne Scheiß! Der hat vor unseren Augen dir Riesengarnele genommen und uns gezeigt, wie man den Kopf drehen muss und dass dann der Panzer weg kommt und dass hinten ein Stachel is, bei dem man vorsichtig sein muss....
Ich habe echt versucht mich zusammenzureißen, aber ich glaube mein Gesicht ist mir genauso entgleist wie das meines Freundes!
Oh man!!!
Er hat es dann da hingelegt und uns gesagt, dass das ganz lecker sei und wir es auf jedenfall probieren müssten...
Unsere Teller waren ja noch voll und während wir gegessen haben, habe ich es im Augenwinkel immer nur so zucken sehen. Also sowohl dieser komische Schwanz, der auf 'nem extra Teller lag, wie auch der ganze Panzer-Kopf-Kram mit den Beinchen dran, der in der Schüssel lag. Ich sag Euch, das war mega gruselig, und dabei liebe ich Riesengarnelen! Also ich hab die Dinger auch schon mal roh auf Sushi gegessen, aber gebraten sind die einfach viel leckerer. Und weil die Konsistenz von den Dingern so ähnlich ist wie die von rohem Fisch, hatte ich irgendwann auch nicht mehr wirklich Lust auf Sashimi... Wir haben dann ziemlich lange überlegt, wie wir aus der Situation jetzt wieder raus kommen und entsprechend langsam gegessen. Am Ende dachte ich dann, so schlimm ist es ja doch nicht und nun ist es auch wirklich tot, also runter mit dem Zeug. Ich hab's also zwischen die Stäbchen genommen, in Sojasauce getaucht und plötzlich fing es wieder an zu zucken! Ich habe es dann in meine (zum Glück schon leere) Schüssel fallen lassen und plötzlich zuckte es wieder und sah so aus, als würde es atmen! Das Ding ist dann also wieder auf dem Teller gelandet und wir haben uns zum Bezahlen aufgemacht. Zum Glück kam nicht noch einmal jemand vorbei.
Es tut mir ja echt Leid (und mein Freund erst, gleich am zweiten Tag!) und ich hab mein Bestes gegeben, aber ich esse ja schon keinen Hummer, wie soll ich da etwas runter bekommen, dem ich beim Sterben zugesehen habe???

Montag, 15. Februar 2010

Neues aus Japan

So liebe Freunde der seltenen aber dafür längeren Einträge. Das Semester ist vorbei und ich quäle mich gerade mit zwei unliebsamen Aufsätzen. Den einen habe ich nun zum Glück fertig und sobald das Internet wieder geht (und wadoku.de wieder funktioniert) werde ich mit dem nächsten anfangen. Und warum habe ich es so eilig? HAHA! Weil ich nämlich am Donnerstag den 18.2. nach Tokyo fliege, meinen Freund einsammle und dann mindestens 3 Wochen durch Japan toure. Lange habe ich drauf hingespart und hingearbeitet und nun geht es schon fast los ... fast :’(
Aber bevor es dann das nächste Mal (so wie es bisher läuft vermutlich kurz vor Heimreise :-P) wieder etwas zu lesen gibt, hier mal eine Zusammenfassung der letzten Ereignisse...
Also auch wenn Weihnachten und Neujahr nun schon etwas länger her sind, hier ein paar Zeilen dazu:

Weihnachten/Neujahr

Ich glaube dieses Jahr hatte ich das unweihnachtlichste Fest in meinem ganzen Leben. Ich habe mit anderen Austauschschülern am 22.12. ein wenig gefeiert, so mit kleiner Bescherung und so, weil am 23.12. nämlich ein freier Tag ist (Geburtstag des Tennô). Die Feier war ganz nett und beschaulich, da aber überwiegend Asiaten anwesend waren und die wiederum Weihnachten nur aus amerikanischen Filmen kennen, kam keine wirkliche Weihnachtsstimmung auf. Am 25.12. musste ich eine Präsentation in meinem Konversationskurs halten, sodass ich am 24. selbst eigentlich bis spät am PC gehangen und nur da dran gearbeitet habe. Nix Weihnachtsstimmung also. Oder zumindest fast nix: Nachdem mich jeder gefragt hat, ob es denn für mich kein Problem sei an Weihnachten ein Referat zu halten, habe ich kurzerhand mein Thema geändert und die Gelegenheit ergriffen meinen werten Mitschülern zu erklären, dass es durchaus Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen/deutschen Sitten gibt. Ich habe also Heilig Abend mit Nachforschungen zu Heilig Abend verbracht, hatte also doch irgendwie noch Bezug dazu. Mein Referat endete übrigens mit dem Resümee, dass es viel schlimmer ist, ein Referat am Tag nach Weihnachten zu halten, denn schließlich ist der Abend vorher gelaufen. Hält man es allerdings am gleichen Tag, ist der Rest des Tages frei... Haben sie glaube ich nicht verstanden :-/ ... Ich werde also auch weiterhin an meinem Japanisch arbeiten müssen. Hab aber sonst 'ne sehr gute Note drauf bekommen...


Zu Sylvester bin ich dann nach Obihiro zu meinem Bruder gefahren. Diejenigen unter Euch die ihn kennen und auch seinen Blog verfolgen wissen schon, dass es recht ruhig war. Kein Feuerwerk, kein Anstoßen und da kein Schrein in Hörweite war, natürlich auch kein Glockengong. Der Gastvater von meinem Bruder meinte, er hätte das in seinem ganzen Leben noch nicht gehört... Am nächsten Morgen ging es dann zum Neujahrsbesuch in einen Schrein und es sind ein paar nette Bilder entstanden, die ich niemandem vorenthalten möchte...


Irgendwie erinnert das doch sehr an die Wikinger, es fehlen nur die Pferdeköpfe!


Übrigens gibt es in Obihiro eine besondere Art des Pferderennens mit ziemlich kräftigen und stämmigen Pferden, was wir uns auch angeschaut hatten. Passend dazu gab es dann natürlich auch Emas mit ziemlich kräftigen und stämmigen Pferden...



Am Tag vor Sylvester, also am Tag meiner Ankunft, sind wir übrigens in ein Onsen-Hotel gefahren. Das war natürlich mein erstes Mal in so einer edlen Einrichtung und auch in einem Onsen selbst. Das Zimmer war im Japanischen Stil eingerichtet und es hat die ganze Zeit über geschneit, sodass auch der Besuch des Außenbeckens mit einer wunderschönen Kulisse drum herum wie aus einem Bilderbuch war! Das kann man Mal wiederholen... Übrigens hatten die da ganz besonderes Wasser, sodass ich nach dem Onsen-Besuch nicht wie üblich meine Haut abgelegt habe.Sie war im Gegenteil sogar weicher als nach dem eincremen... Ich habe vorhin übrigens gelernt, dass man zu trockener Haut auf Slowakisch „Schlangenhaut“ sagt. Nur eine nutzlose Information am Rande :-P
Und weil's so schön war hier noch ein Foto von der Rückfahrt. Ich bin mit dem bus gefahren und es hat die ganze Zeit geschneit. So doll, dass einige Straßen gesperrt waren und wir einen riesigen Umweg fahren mussten. Das Bild ist zwar nicht so toll, aber vielleicht bekommt man ja trotzdem einen Eindruck von den Schneemassen, die hier liegen. Die Häuser waren teilweise bs über die Fensterbretter zugeschneit. Vor diesem war ausnahmsweise mal geräumt:


So und nun zum größten Event in Sapporo und offensichtlich auch allen anderen Städten auf Hokkaido:

雪祭り- Schneefest

Etwa Mitte Dezember setzte nun endlich der lang erwartete (angeblich ein halbes Jahr liegende) Schnee ein. Seither hat es eigentlich nicht auffällig oft geschneit, wenn aber mal etwas runter kommt, dann gleich so viel, dass es festgetreten ist bevor man es zur Seite räumen, bzw. bevor es weg schmelzen kann. Denn die Temperaturen liegen eigentlich im Durchschnitt um die -5°. Natürlich gab es auch schon bedeutend kältere Tage mit -16°, allerdings im Gegensatz dazu dann auch fast wieder Tauwetter! Folgende Bilder sind auf dem Weg zur Uni entstanden. Es hatte über Nacht geschneit und ich bin extra etwas früher los um Bilder zu schießen, sodass eben auch vor mir kaum einer dort lang ist! Von diesem Tag stammt übrigens auch das Bild im Kopf des Blogs... Ein Traum, nicht?



Das letzte Bild ist auf dem Weg von meinem Wohnheim zum Hauptbahnhof entstanden. Es gibt dort einen kleinen Weg, der sicher auch zur Kirschblütenzeit sehr idyllisch aussehen wird :-P.
Auf der selben Strecke wurde auch dieses Bild geschossen. Man kann doch den armen Koreanern nicht vorenthalten, was ein Schneeengel ist...













Mittlerweile sind Gehweg und Straße von riesigen Schneehaufen getrennt, was man auch auf dem Bilder aus Obihiro sehen kann. Irgendwie gibt das ein besonderes Gefühl der Sicherheit. Natürlich kann das ganze auch schnell ins Gegenteil umschlagen. Nach mehrmaligem Tauwetter und erneutem Schneefall hat sich auf den Straßen eine bestimmt 15cm dicke Schnee-Eis-Decke gebildet, die mal schnell zur Schlitterbahn werden kann. Stürze sind also keine Seltenheit hier, aber man ist ja ausgerüstet und hat durch einen lustigen Zufall Spikes in den Schuhen! Dieses Foto ist auf dem Unigelände entstanden, nachdem es tagsüber mal wieder um die 1° waren und am Abend der Schnee gefroren ist. Warum der Himmel immer so rot ist bei den Nachtaufnahmen verstehe ich nicht. Vermutlich ist das die ganz normale Smog-Decke, die die Lichter der Stadt reflektiert...

Und hier noch ein paar lustige Fahrradbilder :-D, die verschwinden nämlich auffällig oft im Schnee:










Noch so ein Phänomen: Der Schnee wird auf Bildern grün, wenn Laternen in der Nähe sind *Schulter zuck*





So, nun aber zum Schneefest. Eigentlich ist es ja eine Schande, da gibt es nur ein einziges, wirklich, wirklich riiiiesiges und internationales Event (ist Event sächlich?) und ich habe es nicht einmal wirklich geschafft hinzugehen... Ich schäme mich! Der Grund ist ganz einfach, ich habe „traditionelle, deutsche Mandeln“ verkauft. Um genau zu sein, war ich jeden Tag dort, nur habe ich dann meistens bis 10 Uhr abends gearbeitet und dann wurden auch schon die Lichter ausgemacht und alles stand im Dunkeln da! An den zwei Tagen, die ich nicht Vollzeit gearbeitet habe, bin ich nach Hause geeilt um für die Abschlussprüfungen zu lernen. Das ist aber auch gemein, die genau in die Zeit vom Schneefest zu legen. Ich habe dennoch einiges sehen können und hier sind die Fotos:

Vorbereitungen im vollen Gange. Zuvor wurden riesige Holzkästen gebaut um den Schnee sacken zu lassen...


Schon sehr beeindruckend, wenn man plötzlich neben so einer riesigen Schneewand steht!


Schulklassen machen übrigens auch immer mit, die bekommen dann einen kleineren Block zum bearbeiten.





Das nächste Bild habe ich hochgeladen, weil einer meiner Kommilitonen als Freiwilliger am rechten Ohr von Mickey Maus mitgearbeitet hat (oder war es das linke?).
Was man ebenfalls sehr schön sieht, sind die kleineren Schneeblöcke hinter der braunen Hütte (von der mir gerade auffällt, dass das meine war, das wusste ich da nur noch nicht). Aus denen wurden später kleinere Figuren...


Der Schnee wurde mit Baggern angekarrt und von dem Eisgebäude wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass ich es spter jeden Tag sehen würde. Ich glaube ich wusste da noch nicht einmal, dass ich überhaupt arbeiten werde. Das war alles recht spontan!
Den tauben war übrigens so kalt, dass sie keine Anstalten gemacht haben, sich zu bewegen. Kurz vor Festbeginn waren die temperaturen nämlich plötzlich auf -15° gesunken *bibber*

Ja und so sah das ganze dann hinterher aus:

Hauptattraktion dieses Jahr war die Dresdner Frauenkirche!

Sehr schön zu sehen auf diesem Bild ist die lange Warteschlange für das "perfekte Foto". Man bekommt dann ein Pappmaché-Hokkaido mit der Jahreszahl und einen lustigen Schneemann in die Hand und wird professionell fotographiert!

Hier ein Koreanisches Gebäude und Mickey Maus nun im fertigen Zustand:



Und hier das Eis-Gebäude dem ich jeden Abend gegenüber stand:

Wenn man den ganzen Tag so einer Bühne gegenüber steht wird einem übrigens wieder klar, dass es Dinge an der japanischen Kultur gibt, die man nicht verstehen muss. Dazu gehören kreischende Mädchen-Bands und erwachsene Männer, die offenbar nichts anderes zu tun haben als zu versuchen sich synchron zu bewegen. Ich meine ich rede hier nicht von irgendwelchen Milch-Bubis wie den BackStreet Boys, die noch nicht wissen wo sie hin wollen im Leben. Diese Leute sahen mindestens aus wie 27 oder so, was heißt dass die in jedem Fall jenseits der 30 gewesen sein müssen, schließlich waren es Japaner! Aber vermutlich war das alles nur so komisch, weil die bei Minusgraden im T-Shirt und kurzer Hose da oben standen, da würde ich auch kreischen und komisch durch die Gegend zucken!

Hier eine Sammlung der kleineren Skulpturen. Mit dabei: Super-Mario, Snoopy. Micheal Jackson, Thomas die Lokomotive und natürlich einige Dinge von Hayao Miyazaki wie zum Beispiel der nicht mehr nur Japanophilen bekannte Nachbar Totoro (rechts oben) und ein kleiner (ziemlich großer) Waldgeist aus Prinzessin Mononoke (gleich unter dem Bären im Bierkrug, eine Skulptur die übrigens mit "Deutsches Weißbärbier" betitelt wurde. Eine Anspielung auf Knut: Weißbär = Polarbär)

Zum krönenden Abschluss habe ich mir mal eine von den vielen großen Skulpturen rausgesucht und viele Detail-Aufnahmen gemacht, mit denen ich Euch jetzt hier vollballern werde. Das wurde von einem Tierpark gesponsert (wie man vielleicht vermuten könnte). Viel Spaß beim schauen:







































Der Verkauf der Mandeln hat mir übrigens verspätete Weihnachtsstimmung und ein hübsches Sümmchen Geld eingefahren und deckt einen Großteil der Unterkunftskosten für meine bevorstehende Reise! Die werten Herren aus Heide werden wohl auch im Sommer zum Bierfest wieder kommen. Dann für vier Wochen und ich denke ich werde die Gelegenheit nutzen, schließlich steht dann die Heimfahrt an und vorher muss man ja noch mal was sehen! :-D
Hui, der Zähler sagt 1016 Wörter und das in nur einer halben Stunde. Ich wünschte auf Japanisch ginge das so schnell, dann bräuchte ich mir wegen des zweiten Aufsatzes keine Sorgen machen :-(... (Wer sich jetzt wundert: da das Internet nicht geht, schreibe ich im Writer und da wird unten automatisch die Wortzahl eingeblendet. Ich denke das editieren im Blog wird mich nachher sicher noch mal einige Stunden kosten... [edit: etwa 5 um genau zu sein]).
Nun aber noch ein paar Bilder von einem Kurztrip letzte Woche:

小樽 - Otaru


Otaru ist eine kleine Hafenstadt nicht weit von Sapporo. Nachdem nun schon fast jeder einmal dort war, habe ich mich letzte Woche Donnerstag, mal wieder ein Feiertag (das ist fast wie in Bayern, ständig frei und keiner weiß wieso), auch mal mit Freunden auf den Weg gemacht. Anlass war das 12. Lichterfest der Stadt. Ein paar meiner Kommilitonen haben sich als Freiwillige gemeldet und dort tagsüber die durch Kerzen beleuchteten Eisskulpturen für die Nacht wieder hergerichtet (denn natürlich schmelzen die bei Feuer!). Nun ja, da ich mit dem Verkauf von „traditionellen, deutschen Mandeln“ beschäftigt war, bin ich also nur als Besucher hingefahren. Insgesamt ein sehr schönes und gelungenes Lichtermeer und sehr empfehlenswert für jeden, der sich mal hier in der Nähe aufhalten sollte. Auch Otaru selbst hat für einen Tagesausflug durchaus etwas zu bieten. Hier also ein paar Eindrücke:

Gleich vor dem Bahnhof standen schon ein paar Schnee/Eis-Häuser zum drin rum turnen!






Der "berühmte" Kanal bei leider etwas weniger gutem Wetter.







Hier sieht man ein paar freiwillige Helfer bei der Arbeit.







Es muss in Otaru tatsächlich sehr viel feuchter sein, denn in Sapporo habe ich solche Eiszapfen noch nicht gesehen!





Selbst in den Hinterhöfen standen überall Schneefiguren rum. Ansonsten hat mich die Architektur mit den dicken Backsteinen dort doch sehr an eine Burg erinnert...



Übrigens genau wie um Sapporo rum; überall sind in den Bergen Ski-Pisten zu erkennen.





Und nun genug rumgeplänkelt, hier endlich ein paar Bilder vom Lichterfest:

Natürlich hatte sich die Anzahl der Besucher seit unserer Ankunft am Nachmittag verdreifacht und es war beinahe unmöglich ein Fleckchen zu finden, an dem man nicht angestupst wurde, wie man rechts im Bild eventuell erahnen kann. Ich hab auch versucht von dort oben ein Bild zu schießen, nur leider wurde das sehr unscharf. Japanischer Fototourismus heißt übrigens auch, dass jeder mit 'nem fetten Stativ ankommt. Das ist mir beim Schneefest schon aufgefallen.


Ein Vorher-Nachher-Bild:


Und weil's so schön war noch eins:



Es gab zusätzlich noch eine extra Fußgängerzone, in der nur Beleuchtung zu sehen war, diese war sogar relativ lang. Ich glaube das war mal eine Bahntrasse, dann ab und zu konnte man noch die Gleise sehen, wie auf diesem Bild unten links. Ob die jetzt aber nur über den Winter oder aber richtig stillgelegt sind weiß ich nicht. Von dem kleinen Hügel im Hintergrund konnte man übrigens mit Ringen runterrutschen, deswegen stehen da so viele Menschen!


In einem der diversen Souvenir-Läden bin ich dann über das hier gestolpert, ein, wie auf dem Schildchen Stand, Ainu-Gott, der die Wälder beschützt. Das besondere an dem Ding ist, dass es mich doch sehr an das winzige Völkchen aus „The Legend of Zelda: The Minish-Cap“ erinnert, dass in den Wäldern und verborgen in der Stadt lebt und unter Büschen und in Krügen kleine Dinge wie Talismane und so versteckt... Leider habe ich keine Hinweise dazu auf diversen Spieleseiten gefunden und als mir gerade die Idee kam, dass ich ja mal nach dem Gott selber suchen kann, musste ich feststellen, dass das Internet noch immer nicht funktioniert... Ich wette die haben heute versehentlich eine Leitung zu viel angebohrt und nun ist die Verbindung pfutsch. Das würde wiederum bedeuten, dass ich mir meinen Aufsatz für heute Nacht sonstewohin stecken kann!

Überhaupt bin ich schon den ganzen Tag ziemlich angepisst. So etwa Mitte Dezember haben die hier angefangen das Wohnheim zu erweitern, sprich, sie bauen ein zweites Gebäude dran, das aber keinen separaten Eingang hat, sondern lediglich eine Verlängerung meines Hauses darstellt. Seit heute Morgen 11 Uhr bohren sie hier permanent in die Wand (ich wohne im vorletzten Zimmer im Gang, also nur eine Wand von der Außenwand entfernt), was mich ziemlich unsanft aus dem Schlaf gerissen hat, denn fleißiges Bienchen wie ich manchmal sein kann, habe ich bis 5 Uhr morgens an meinem Aufsatz gesessen. Mir blieb also nichts anderes übrig als aufzustehen und weiterzuarbeiten. Allerdings wurde die Internetverbindung immer schlechter und ich dachte ja zunächst, dass liegt an der Seite, die ich immer aufgerufen habe. Offensichtlich nicht, denn jetzt ist alles tot. Meine Befürchtung ist ja, dass das heute Nacht nicht mehr zum Laufen gebracht wird und ich jetzt bis 5 nicht einschlafen kann und somit nur blöde rum sitze (und als Folge dessen morgen den halben Tag verschlafe und nicht fertig werde). Es ist zum Heulen!
Seitdem die hier angefangen haben hat man keine ruhige Minute mehr. Die arbeiten tatsächlich die gesamte Zeit durch, auch Sonntags um 23 Uhr hört man noch Leute werkeln. Mit den lauten Arbeiten, wie Bohren und so, hören sie zwar immer pünktlich um 5 am Nachmittag auf, aber manchmal kann man sie eben doch hören... Das „tollste“ aber ist, dass man jetzt keinen Wecker mehr braucht, denn pünktlich um 8 Uhr versammeln sich alle genau vor meinem Fenster und machen bei immer der selben (Radio-)Musik Morgengymnastik. Das sieht dann so aus:

Leider habe ich vergessen die Musik an meinem PC auszumachen, sodass man die tolle Klaviermusik kaum hören kann...
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HAHA! ein Besuch beim Hausmeister macht’s möglich! Internet ist wieder da!

So und das nächste Mal werde ich dann von meiner Rundreise erzählen JUHU!