Dienstag, 5. Januar 2010

November

Für diesen Eintrag habe ich mal meine November-Fotos durchstöbert und musste feststellen, dass er doch recht ereignislos war. Naja, wir hatten Zwischenprüfungen, die aber alle irgendwie ganz human waren.
Am ersten Wochenende habe ich mir das Fahrrad von einem Mitbewohner geschnappt und bin mal ein bisschen rumgetourt, was mit den Klapperdingern hier echt ein Abenteuer ist! Danach konnte ich drei Tage nicht vernünftig sitzen und hatte außerdem Muskelkater im Hintern, weil die Sattel hier irgendwie alle locker sind. Zum Glück ist die Zunge noch dran, so oft wie ich mir das Knie ans Kinn gehauen habe (ich hatte eigentlich nie das Gefühl besonders lang zu sein, aber scheinbar ist eben doch alles relativ).
Naja, jedenfalls bin ich bis nach Hitsujigaoka (羊ヶ丘) und dem Sapporo-Dome gekommen. Das liegt recht weit im Süden, gehört aber glaube ich noch zur Stadt Sapporo. Den Dome (ja ich schreibe ihn mit Absicht mit e, da ich nicht den Eindruck erwecken will, dass es sich um einen (christlichen) Dom handelt) kann man schon von Weitem sehen, denn er scheint durch die diversen Hochhäuser durch wie ein riesiges UFO. Ich war erstmal ziemlich perplex, als ich das gesehen hatte, weil ich nämlich nicht wirklich wusste, dass der Dome direkt bei Hitsujigaoka liegt. Als ich gestern mal die Kanji für Hitsujigaoka gesucht habe, ist mir eine tolle neue Funktion bei Google Maps aufgefallen. Da gibt's jetzt eine StreetView-Funktion, wo gleich mal das Bild geklaut habe (hab' nämlich versäumt abzusteigen und selbst eines zu knipsen! Er ist etwas schwer zu erkennen, weil alles so grau war. Das macht es aber tatsächlich noch authentischer, denn an dem Tag, an dem ich da runter geradelt bin, sah es auch so aus als würde es jederzeit regnen.


Ansonsten zu Hitsujigaoka selbst: Da steht eine berühmte Statue von dem Gründer meiner Uni. Der Typ hieß William Smith Clark und seine Abschiedsworte waren "Boys, be ambitious", was auch unter der Statue steht.
Bei diesem Bild beachte man bitte diesen tollen kleinen weißen Tisch rechts im Bild. Der steht nur da, damit man da seinen Fotoapparat raufstellen kann! So ein Ding stand vor jedem Gebäude und überall gibt es eine Bildertafel wo man seinen Kopf rein stecken kann...

Drumherum gibt es noch ein paar Gebäude mit zum Beispiel einem SnowFestival-Museum, ansonsten hat man einen recht schönen Ausblick, wenn denn das Wetter mitspielt.Natürlich kam die Sonne erst raus, nachdem ich schon tausende Fotos geschossen hatte -_-



Hier der Sapporo-Dome von der Seite, da kann man dann auch die UFO-Form gut erkennen!





Auf dem Rückweg habe ich dann einen schönen Radweg entlang eines Flusses gefunden. Die Brücke habe ich fotographiert, weil sie Münchenbrücke heißt...



So, und wenn ich nicht unterwegs bin und Fotos schieße, dann treffen wir uns gerne mal und essen gemeinsam selbstgemachte Gerichte. Besonders die Koreaner sind irgendwie super im Kochen (yummie). Ich bin dagegen immernoch am Verzweifeln, wenn ich nur an meine High Tech Herdplatte denke! Ich dachte ja es gäbe Dinge, die kann ich so gut, dass ich sie nicht verhauen könnte. Und weil ich auch mal etwas Sinnvolles beisteuern wollte, habe ich Eierkuchen gemacht! Ohne Schüssel, Mixer und Gabel war mir vorher schon klar, dass das ganze recht abenteuerlich und vor allem klumpig werden würde, aber dass das Hauptproblem das Braten selber sein könnte, wäre mir nie in den Sinn gekommen... Innen noch halb roh und außen total verbrannt. Weil die so schnell angegangen sind, hat das mit dem Wenden natürlich auch nicht geklappt und man sieht hier das traurige Ergebnis!