Samstag, 11. September 2010

Tag 1/2 - Sapporo -> Hakodate / Hakodate

Natürlich hab ich mit dem Packen mal wieder bis zur letzten Minute gewartet und natürlich war das wie immer nicht das sinnvollste! Ich habe die gesamte Nacht nicht geschlafen und bin dann am frühen Morgen mit viel zu viel Gepäck aufgebrochen. Ich habe es gerade mal bis zum Zentrum für Austauschstudenten geschafft, wo ich noch eine Unterschrift ableisten musste, und dann beschlossen, dass ich noch ein viertes Paket nach Deutschland schicken muss. Es war einfach viel zu schwer!!!
Knapp 10 Kilo und 80€ leichter bin ich um 10:16 mit dem Ziel Aomori in die Bahn eingestiegen. Leider musste ich schon wieder feststellen, dass es garnicht so einfach ist, von Hokkaido wegzukommen. Man muss irgendwann zwangsläufig in den teuren Schnellzug umsteigen, der zwischen Hakodate und Aomori mal eben 5.000¥ (50€) kostet. Der erste, den ich hätte erwischen können, wäre gegen 22:30 Uhr in Aomori angekommen. Das war für die Jugendherberge, in der ich mich einquartieren wollte, irgendwie zu spät und ich habe kurzerhand beschlossen die Nacht und den darauf folgenden Tag in Hakodate zu bleiben.
Eine gute Entscheidung wie sich rausstellte. Ich bin in einem nicht ganz billigen Hotel direkt am Bahnhof untergekommen und habe mich gleich wieder auf die Socken zur berühmten Nachtansicht gemacht. Sie war wirklich sehr schön!
Auch sonst lohnt sich ein Besuch in Hakodate. Wer schön länger in Japan ist, bzw. dort schon einige Kleinstädte besucht hat, wird wissen, dass es außer den Sehenswürdigkeiten meist sonst nichts zu sehen gibt. Die Städte sind alle gleich grau und fad und langweilig und selbst von Nord bis Süd kann man nichtmal wirklich Unterschiede in der Architektur ausfindig machen (naja, Hokkaido hat fast keine alten Bauten).
In Hakodate ist das anders, da macht auch das Spazierengehen Spaß! Hakodate war einer der ertsen Häfen, die für den internationalen Handel geöffnet wurden und entsprechend gibt es große Einflüsse auf die Architektur. Ich habe viele Häuser gesehen, die ein Stockwerk im westlichen und eines im japanischen Stil hatten.
Also Hakodate, auf jeden Fall hinfahren, wenn es die Zeit erlaubt (soll auch einen der ältesten Onsen haben)!
Mein Aufenthalt dort hatte auch noch einen anderen Vorteil. Ich habe nochmal das Internet nach Fähren durchforstet und tatsächlich eine gefunden, die auch über Nacht fuhr. Mit 1.350¥ (Studenten) habe ich gleich 5x gespart. Nicht nur den teuren Schnellzug, sondern auch noch eine weitere Übernachtung!
Die Überfahrt dauert allerdings nur 4h und was man da an Schlaf bekommt ist dann naürlich nicht ausreichend um am nächsten Tag voll fit wandern zu gehen oder so!
Aber das hatte ich ja eh nicht vor. Bei mir soll's gleich weiter nach Yamagata gehen.

Als ich aus Sapporo weg bin, war ich nur froh, dass es endlich wieder auf tour geht. Aber zu wissen, dass ich Hokkaido verlassen muss, hat mir schon mehr weh getan :-(. Ob es nun daran liegt, dass ich ausgeschlafener war und mir meiner Situation bewusster, oder ob ich mich einfach tatsächlich mehr mit Hokkaido im allgemeinen als mit Sapporo im Speziellen identifizieren kann weiß ich nicht!
Für mich spielt es keine Rolle, aber mit dem Verlassen der Insel, ist für mich mein Austauschjahr gefühlt vorbei.
Schön war's!

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