Dienstag, 21. September 2010

Tag 7-11 - Yakushima

Wir sind jetzt wieder in Tokyo und ich werde mein bestes geben, in den verbleibenden drei Tagen die Ereignisse der vergangenen zwei Wochen hier zum Besten zu geben.

Was ich zum 7.9. vergessen habe zu schreiben:
Es war der Tag an dem wir nach Yakushima aufgebrochen sind! Wir sind mit dem Flugzeug nach Kagoshima und von dort mit einem Traflächenboot auf die kleine Insel... Auf dem Weg zum Flughafen Haneda habe ich das erste mal den Fuji gesehen. Es war noch recht früh und deshalb vermutlich auch noch nicht so versmogt!
Auf Yakushima angekommen haben wir etwas Gepäck in der Jugendherberge gelassen, in der wir nach unserer Wanderung ankommen sollten, und sind weiter nach Anbô gefahren, unserem Ausgangspunkt für den nächsten Tag (ich sitze wieder an meinem Rechner und somit gibt's auch wieder Umlaute :-D). Dort haben wir nicht nur unsere Wanderung eingetragen, sondern uns auch keitai toire (携帯トイレ mobile Toiletten) besorgt. Weil da nicht wenige Menschen regelmäßig raufklettern, soll man in diese Dinger machen und sein Zeug dann wieder mit runter nehmen. Es gibt dann extra so Vorrichtungen, wo man die einspannen kann. Das ist wie auf 'nem Richtigen Klo... abgefahren die Japaner. Leider habe ich es versäumt ein Foto zu machen!
Am ersten Tag ging es mit 9 Uhr morgens noch relativ spt los. Wir haben einen Bus ins sogenannte Yakusugi-Land (also Yakushimazedern-Land) genommen um dort einen ersten Eindruck von der Insel zu bekommen. Bereits in diesem Gebiet mit wirklich sehr gut ausgebauten Wegen mussten wir feststellen, dass die Zeitangaben in unseren Wanderkarten alles andere als Großzügig waren!
Vom Yakusugi-Land ging es dann weiter zum eigentlichen Wanderweg, der uns zur ersten Hütte für die Nach bringen sollte.
Das hat er auch gemacht, allerdings eben nicht wirklich in der selben Zeit wie in den Karten angegeben. Na wir haben sie vor dem Dunkelwerden erreicht und waren auch nicht alleine dort.
Zu den Hütten muss man sagen, sie sind unbemannt und haben weder Wasser noch Strom, sie bieten 'lediglich' Platz zum Ausbreiten einer Isomatte und eines Schlafsacks. Die sind auf den Wanderstrecken in Japan sehr gut verteilt und sorgen dafür, dass man kein Zet mitnehmen muss; superpraktisch das!

Am nächsten morgen ging es dann so kurz vor 6 los, den höchsten Berg der Insel zu besteigen (vor 6 war es einfach noch zu dunkel, da der Wald doch recht dich war). Wir sind an einigen, landschaftlich doch sehr interessanten Stellen vorbei gekommen und hatten soweit auch Glück mit dem Wetter. Nur kurz vor dem eigentlich Ziel fing es dann für etwa 10 Minuten richtig heftig an zu regnen. Wir hatten aber ja gute Regenausrüstung vorbei, das war also kein Problem. Schade war allerdings, dass man ab der Hälfte der Strecke nichts mehr sehen konnte, weil es so neblig war :-(. Später haben wir dann mitbekommen, dass es am späten Vormittag im Grunde immer diesig wird. Hängt wohl mit dem wärmer werden und der aufsteigenden Luftfeuchtigkeit zusammen. Schade!
Aber auch da sind interessante Fotos entstanden...
An sich war die Tour soweit OK, aber kurz vorm Gipfel wurde es dann doch recht steil und es hingen oftmals Seile zur Unterstützung bereit, ohne die es auch unmöglich gewesen wäre. Außerdem bin ich kurioser Weise bergauf viel schneller als bergab. Den Abhang permanent vor Augen bin ich dann wohl doch ein Schisser und laufe mindestens dreimal so vorsichtig, wie üblich.
Und auch am zweiten Tag haben wir es nicht ein einziges Mal geschafft, in der Zeit zu sein!
Ein Japanerpärchen hat alle höheren Gipfel rechts und links der Strecke mitgenommen und kam nur unwesentlich später an. Und unterwegs haben wir einen Kalifornier getroffen, der in der selben Zeit einmal um die Insel gerannt (!) ist -_-!

Der nächste und letzte Morgen fing mit einem recht dürftigen Frühstück an, denn wir waren diesmal etwas unvorsichtig und unsere Essenstüte wurde von Mäusen heimgesucht. Auf dem letzten Stück kamen wir nochmal an einigen sehr eindrucksvollen Zedern vorbei. Außerdem führte der letzte Teilabschnitt durch den sogenannten "Prinzesson Mononoke Wald". Ich hoffe der Film ist jedem ein Begriff, denn der Name trifft es mehr als nur genau! Ein sehr dicht bewachsener Wald, überall Moos und weitestgehend unberührt (mal abgesehen von den hunderttausend Japanern, die uns bereits um 8 Uhr am morgen entgegen kamen!).
Wir dachten ja, dann kann es soooo weit nicht sein, aber Pustekuchen! Für den letzten Tag haben wir nochmal 10 Stunden gebraucht. Natürlich waren wir nach drei Tagen schon ziemlich erschöpft und waren demnach deutlich langsamer, aber wir sind sicherlich nicht so sehr gekrochen, dass andere diese Strecke in einem Bruchteil der Zeit schaffen. Wie bereits beschrieben, ist es vor 6 Uhr einfach noch zu dunkel um loszugehen, dennoch kamen uns schon nach zwei Stunden die ersten Leute entgegen. Es gab da keine Hütten, die müssen also unten im Dorf geschlafen haben! Es ist und bleibt ein Rätsel! Vielleicht fuhren auf den Schienen, auf die wir irgendwann gestoßen sind, doch noch Züge und nur uns wurde das verschwiegen! Sehr mysteriös das alles.

Naja, es waren auf jeden Fall sehr schöne aber auch anstrengende Tage und nachdem wir im Hostel Duschen und anschließend etwas gegessen haben, haben wir es auch eher ruhig angehen lassen. Zumindest solange bis die ganzen Japaner in userer Unterkunft gemeinsam Essen gemacht haben und wir uns (bzw. ich mich) dazugesetzt haben.
Am 11.09. sind wir dann am Morgen Richtung Beppu/Nordkyûshû aufgebrochen. Der Ort ist bekannt für seine heißen Quellen, es war also Entspannung geplant...

Zu den Bildern
Achtung, nicht wenige diesmal!

2 Kommentare:

  1. oh man, ich steh ja total auf moose!!! aber hat denn eure kamera keinen grünfilter?!?!?! damit hättet ihr das grün noch viiiiel geiler hervorheben können!
    nur noch drei tage und hier gibbet vier große Füße und vier kleine Füße, die sich seeeehr auf eure rückkehr freuen!!!

    Habt nen guten Rückflug!

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  2. hehe, nur wegen dir hab ich das moos so oft fotographiert! :-P hab hier noch mehr bilder!
    und mal ehrlich, was erwartest du eigentlich von einer drei Jahre alten 150€ kamera? ich finde ja schon, dass die dafür super fotos macht!

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